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Homosexualität unter Strafe

Homosexualität strafverfolgung
Liebe unter Strafe: Homosexualität weltweit

Strafrechtliche Verfolgung von Homosexualität

Mehr als jeder dritte Staat verfolgt Homosexuelle

Die Weltkarte der ILGA (International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association) ist schön bunt. Das liegt daran, dass die Farben von gelb bis rot jene Staaten einfärben, in denen Homosexualität unter Strafe steht - von einem Monat Gefängnis über lebenslänglich bis hin zur Todesstrafe.

Weltweit sind dies über 39 Prozent aller Staaten! In sieben Staaten droht Schwulen und Lesben noch die Todesstrafe. Viele afrikanische Staaten bestrafen Homosexualität mit sehr hohen Haftstrafen.

Interessant sind aber auch die vielen und großen grauen Flächen auf der Karte: Staaten, die sich schlicht und ergreifend gar nicht gesetzlich zum Thema äußern. Damit gibt es natürlich auch keinerlei Gesetze, die Schwule, Lesben, Bi-, Trans-
und Intersexuelle im Fall von Diskriminierung schützen. Und ganz schnell kann sich die Lage in solchen Ländern für Homosexuelle auch verschlechtern - eines der bekanntesten Beispiele dafür ist Russland.

Eine solche Karte zeigt nur die Gesetzeslage - ein ganz anderes Thema kann die gesellschaftliche Anerkennung von Homosexualität sein. Südafrika kennt beispielsweise die "Homo-Ehe" und Gesetze, die Schwule und Lesben vor Verfolgung und Diskriminierung schützen. Gleichzeitig grassiert aber gerade dort "corrective rape", die schreckliche "korrigierende Vergewaltigung", mit der Lesben von ihrer Homosexualität "geheilt" werden sollen. Eine Verfolgung der Täter findet kaum statt, wie der Deutschlandfunk gerade erst kürzlich wieder berichtet hat.

Und was hat das alles mit uns hier in Deutschland zu tun?

Einmal, dass es zeigt, wie wachsam wir bleiben müssen. Auch hier fehlt es uns noch an völliger Gleichberechtigung, geschweige denn voller gesellschaftlicher Akzeptanz.

Dann, dass wir solidarisch sein und diese Solidarität mit Lesben, Schwulen, Bi-, Trans- und Intersexuellen auf der ganzen Welt auch immer wieder demonstrieren sollten. Viel zu oft werden "kulturelle Hintergründe" als eine Art "Freibrief" zur Diskriminierung Homosexueller gesehen.

Des Weiteren, dass Homosexualität nicht nur auf dem Papier, sondern endlich auch in der Praxis als Asylgrund anerkannt werden muss! In einem Gerichtsurteil in Deutschland 2009 stellten die Richter/innen fest, dass Homosexuellen im Iran keine echte Gefahr drohe, "so lange sie nicht die Aufmerksamkeit der iranischen Behörden auf sich ziehen"...! In der ganzen EU ist es in der Praxis sehr schwierig, als Schwuler oder Lesbe Asyl zu bekommen. Gut dokumentiert ist dies z.B. im taz-Artikel "Schutz unter Vorbehalt".

Gerade der Umgang mit homosexuellen Asylbewerber/innen in Deutschland, zeigt das immer noch von Vorurteilen und Vorbehalten geprägte Denken auch hierzulande. Wer auffällt, ist selber schuld und muss die Nachteile dafür dann auch in Kauf nehmen.

Echte Akzeptanz sieht anders aus.

Das werden wir auch beim diesjährigen CSD in Karlsruhe am 2. Juni als Schirmfrauen laut und deutlich sagen.

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